Das Pseudoskorpion
Dieses Wochenende habe ich meine Bienenvölker kontrolliert und eine aufregende Entdeckung gemacht.
Normalerweise dulden Bienen keine anderen Tiere in ihrem Stock, so schützen sie sich vor Krankheiten und ihren Honig vor Räuberei. Jedoch gibt es seit langem eine widerliche Milbe, die Varroamilbe, welche auf den Bienen parasitiert, sich von ihrem Fett ernährt und im schlimmsten Fall das Volk so stark schwächt, dass es stirbt (über dieses Thema habe ich ja bereits im September geschrieben). Diese Milbe wird von den meisten Bienen nicht ausreichend aufgespürt und getötet, so dass wir Imker ihnen bei dem Kampf gegen Varroa helfen müssen.
Es gibt jedoch eine andere kleine Spinnenart, welche sehr gerne Varroamilben frisst. Ich hatte bereits von anderen Imkern gehört, dass sie diese kleinen Mitbewohner in den Bienenstöcken finden. Jedoch habe ich selbst noch nie eines gesehen, bis jetzt jedenfalls. Es handelt sich um das Pseudoskorpion!!
Noch nie davon gehört? Erstaunlich eigentlich, denn weltweit gibt es über 3300 Arten! Doch Pseudoskorpione sind sehr klein, oft nur wenige Millimeter groß, und werden von uns Menschen meist einfach übersehen.
Sie sehen aus wie kleine Skorpione, nur dass ihnen der charakteristische Hinterleib Stachel fehlt. So sind sie auch nicht gefährlich, außer für Milben und kleine Insektenlarven. Ganz im Gegenteil, diese kleinen Spinnentiere sind für den Menschen sehr nützlich, denn sie fressen Bücherläuse, Mottenlarven und kleine Fliegen.
Im Bienenvolk vertilgen sie Varroamilben und sind somit natürlich Schädlingsbekämpfer. Den Bienenstock in dem ich das Pseudoskorpion gesichtet habe, habe ich markiert.
Jetzt bin ich gespannt, ob ich in diesem Volk eine geringere Anzahl von Varroamilben finden werde.
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