Die Mandelblüte und die Bienen

Mit der Mandelblüte im Januar fängt bei uns der Bienen-Frühling an. Tausende Blüten öffnen sich jetzt über die nächsten Tage und liefern eine große Menge an Nektar. Auf unserer Finca stehen an die 10 Mandelbäume und auch unsere Nachbarn haben alle wenigstens ein paar Bäume. Es sind verschiedene Sorten und dadurch blühen sie nicht alle gleichzeitig, sondern gestaffelt. Das ist gut für die Bienen denn so gibt es über einen längeren Zeitraum Nahrung, kann aber für den einzelnen Baum ein Problem sein. Letztes Jahr bspw. war es Anfang Januar sehr kalt. Jeden Morgen konnte ich Eis auf den Blättern und in den Pfützen sehen.

Die Blüten der sehr früh blühenden Sorten erfroren, produzierten keinen Nektar und trugen im Herbst keine Früchte. Glücklicherweise blüht die köstliche Marcona Mandel etwas später, so dass wir eine ganz gute Ernte dieses Jahr hatten.

Doch immer wieder liest man Schlagzeilen, dass die Mandelproduktion tödlich für Bienen ist. Hierbei handelt es sich um den hoch industrialisierten Mandelanbau in Kalifornien. Ca. 80% der weltweiten Mandelproduktion stammt aus Kalifornien. Es entstand eine riesige Monokultur die auf die Bestäubung von tausenden Bienenvölkern angewiesen ist. Bis zu ¾ aller amerikanischen Bienenvölker werden im Frühling mit Trucks zum Bestäuben gefahren. Manche Völker legen so weite Strecken zurück, das es vergleichsweise so wäre, wenn ich nach Griechenland mit meinen Völkern fahren würde.

Dies allein finde ich schon ziemlich absurd und auch gefährlich, denn Krankheiten verbreiten sich so und werden dann in alle Regionen Amerikas gebracht.

Für die Bienen sind besonders der Pestizideinsatz und die einseitige Ernährung problematisch. Das Pestizide Bienen schädigen ist seit Jahren bekannt. Zudem brauchen Bienen eine ausgewogene Ernährung, wie wir Menschen. Desto vielfältiger das Blütenangebot ist, desto gesünder ist es für sie. Die Mandelplantagen werden hingegen von jeglicher Begleitflora leergefegt. Die landwirtschaftliche Wüste die dadurch entstand ist alles andere als Bienen-freundlich. Und so überleben schätzungsweise auch 1/3 der Völker die jährliche Mandelblüte nicht.

PFür meine Bienen ist die alljährliche Mandelblüte hingegen ein Segen. In El Gastor gibt es keine industriellen Mandelplantagen, jedoch viele Einzelbäume die gepflanzt wurden oder sich selbst aussähen. Dadurch, dass es verschiedene Sorten sind, haben die Bienen jetzt ca. 1,5 Monate ein gutes Nektarangebot. Dies macht die Völker stark und hilft ihnen gesund und kräftig in den Frühling zu starten.

Unsere Marcona Mandeln verkaufen wir übrigens im 1 kilo Format, entweder einzeln oder im Trio de Campo Korb.

The Guardian hat übrigens einen guten Artikel über das Thema Mandelproduktion in Kalifornien veröffentlicht:

https://www.theguardian.com/environment/2020/jan/07/honeybees-deaths-almonds-hives-aoe

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